Moldawien

Familienhilfe

Wegweiser in die Zukunft

Seit vielen Jahren wird in der Schweiz die Aktion „Kinder helfen Kindern“ durchgeführt. Es werden fleissig Weihnachtspäckchen gepackt und mit der Bahn nach Moldawien gebracht. Für viele Kinder, die dort in ärmsten Verhältnissen leben, ist ein solches Weihnachtspaket der Höhepunkt des Jahres. Doch das soll nicht so bleiben.
 

EIN LEBEN IN ARMUT

Moldawien ist das ärmste Land Europas und insbesondere in den ländlichen Gegenden leben die meisten Menschen in grosser Armut.
Die Winter sind lang und hart und nicht immer reicht das Brennholz bis zum Frühling. Manch ein Küchenschrank wird geopfert und in den Ofen geschoben, damit man wenigstens ein Zimmer heizen kann. Vielen Familien fehlt es am Nötigsten, an Luxus wie z. B. genügend Schulmaterial für die Kinder ist oft gar nicht zu denken.
 

KLEIDUNG UND NAHRUNGSMITTEL

Bereits seit etwa 10 Jahren wird nebst den Weihnachtspaketen von ADRA Schweiz auch warme Kleidung nach Moldawien transportiert. Dieses Jahr waren es 115 grosse Kartons. ADRA Moldawien verteilt zusätzlich zu den Weihnachtspäckchen und der Kleidung für Kinder und Erwachsene auch Nahrungsmittelpakete sowie Medikamente, wo diese benötigt werden. Andrei Girlenau, Direktor von ADRA Moldawien erklärt: „Wir können diese Dinge dank Geldspenden kaufen und sie an die Menschen abgeben, die sie wirklich benötigen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
 

HILFE WÄHREND DES JAHRES

ADRA Moldawien hat, gemeinsam mit ADRA Schweiz, neue Pläne, wie man die Menschen nicht nur an Weihnachten unterstützen kann, sondern während des ganzen Jahres. Andrei Girlenau: „Bereits jetzt gehen wir bei vielen Familien mehrmals pro Jahr vorbei, um sie materiell zu unterstützen. Doch das reicht meist nicht aus. Die Probleme liegen viel tiefer, und dort wollen wir mit unserer Unterstützung ansetzen.“
 

WIRTSCHAFT BIETET NEUE CHANCEN

In Moldawien haben sich in den letzten Jahren einige ausländische Firmen niedergelassen und es gibt neue Arbeitplätze. Leider ist dies in den Köpfen vieler Menschen in Moldawien noch nicht angekommen und die Abwanderung von Eltern oder Studienabgängern ins Ausland ist nach wie vor hoch. „Genau hier möchten wir Familien, bei denen Hoffnung besteht, die Eltern wieder ins Arbeitsleben eingliedern zu können, unterstützen. Sie brauchen Zuwendung und eine Vision für ihre persönliche Zukunft. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden unserer Kirche notwendig.“
 

BEGLEITEN UND HOFFNUNG SCHENKEN

In den Kirchengemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten in Moldawien gibt es viele Freiwillige, die bereit sind, diese Menschen zu Behörden und Arbeitsämtern zu begleiten, um ihnen Motivation für einen Neustart im Arbeitsleben zu geben. Da Alkoholsucht ebenfalls oft eine Rolle spielt, müssen auch diese Probleme zusammen mit Fachpersonen angegangen werden. Alles in allem: Eine grosse Aufgabe, die viel Kraft und Ausdauer kostet, aber für viele ein Weg aus Sucht und Hoffnungslosigkeit sein kann.