Nepal

Hilfe nach Covid-Krise

Direkte Hilfe in Nepal durch Bargeld und Ziegen

 

Durch die Covid-Krise und damit zusammenhängende Lockdowns wurden tausende von Familien in Nepal in eine lebensbedrohliche Krise gestürzt. Viele Händler und Tagelöhner hatten jeden Tag mehr Mühe, den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien sichern zu können, da sie plötzlich ohne Arbeit dastanden. ADRA Schweiz unterstützt diese Familien zusammen mit anderen Partnern.

Massnahmen zur Sicherung der Nahrung

Damit diese Familien, die unmittelbar von der Krise betroffen sind, Nahrungsmittel kaufen können, wird ein definierter Betrag pro Familie an Bargeld abgegeben. Damit können die Familien gesunde Grundnahrungsmittel kaufen. Mindestens 70 % dieser finanziellen Mittel werden so in Nahrungsmittel investiert.

Für mindestens 1500 Familien ist diese Massnahme überlebenswichtig und die Dankbarkeit ist gross.

 

Massnahmen in der Landwirtschaft

Um Familien, die in der Landwirtschaft tätig sind, aber selber nicht viel Grund und Boden haben, ebenfalls das Überleben zu sichern und ihnen eine neue Grundlage der Selbstversorgung zu schaffen, haben sich viele dafür entschieden, Ziegen zu züchten. Dies ermöglicht es ihnen zudem, auch die Ziegenmilch vielseitig zu nutzen. Ziegen vermehren sich schnell und bieten so vielen Familien eine ganz neue Lebensgrundlage.

Zudem erhalten diese Familien Schulungen darin, wie ein guter Ziegenstall gebaut werden kann und was Ziegen brauchen, damit sie gesund bleiben.

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die dieses Projekt unter anderem durch unseren Geschenkkatalog mit dem Geschenk “Eine kleine Ziege” unterstützen.

Persönlich erlebt

Eine 40-jährige Frau namens Suku Maya (Name geändert) aus einem abgelegenen Dorf im Distrikt Dhading hat kein leichtes Leben. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Alter von 14 und 10 Jahren und einer kleinen Ziege zusammen, die mit zur Familie gehört. Die Familie hat kein Land, um landwirtschaftliche Arbeiten zu verrichten, und verfügt über keine umfangreiche Einkommensquelle. Während der Monsunzeit geht Suku Maya oft Sand sammeln, indem sie durch das hohe Wasser des Flusses watet, um Sand zu gewinnen und ihn zu sieben. Nur sehr selten bekommt sie die Gelegenheit, zu arbeiten und Geld für die Ausbildung ihrer Kinder und das tägliche Leben zu verdienen. Aufgrund des verhängten Lockdowns und der Unsicherheiten, die durch COVID 19 entstanden sind, war dies nun ein Jahr lang nicht möglich.

Suku Mayas Mann ist Alkoholiker und dem Glücksspiel verfallen. Er hat sich geweigert, etwas zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, und so war Suku auf sich selbst gestellt.

Im Juni 2021 wurde Suku Maya von den Verantwortlichen Helfern vor Ort kontaktiert, damit sie sich für dieses Hilfsprojekt registrieren konnte. Sie antwortete freudig und gab ihr Einverständnis, Fotos zu machen und an dem Prozess teilzunehmen. Nach einem Monat erhielt sie ein Soforthilfepaket in Höhe von 8.625 NPR, mit dem der Konsum von gesunden Lebensmitteln möglich war. Sie sagt: “Ich habe 8.625 NPR von dem Projekt erhalten. Das war für mich und meine Familie wie ein Goldschatz. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war, das Geld für den täglichen Verzehr von gesunden Lebensmitteln für meine Kinder und uns zu verwenden. Mein älterer Sohn erzählte mir oft von den Nährstoffarten, die wir für Wachstum, Energie und Entwicklung benötigen. Deshalb habe ich mich von meinen Kindern und den FCHV (Female Community Health Volunteers) beraten lassen und Obst und Lebensmittel gekauft, die reich an Nährstoffen sind. Zurzeit verwenden wir den gleichen Fonds für den Lebensmittelkonsum.”
Sukumaya erzählte dem Helferteam, wie glücklich sie und ihre Kinder sind.

Am Tag der Verteilung nahm sie zusammen mit ihrem Mann teil und erzählte, dass ihr Mann massiv dem Alkoholismus und dem Glücksspiel verfallen sei. An diesem Tag bemühte sich das Helferteam, ihren Mann zu überzeugen, sich helfen zu lassen, worauf er sich auch einliess.
Nach 15 Tagen wurde sie vom Team angerufen, um eine Ziege in Empfang zu nehmen. Suku Maya hatte sich zusätzlich für die Ziegenzucht entschieden, da diese ihren Lebensunterhalt sichern kann. Sie wollte Ziegen züchten. Auf die Frage, warum sie sich für die Ziegenhaltung entschieden hat, antwortete sie: “Ich habe eine kleine Ziege in meinem Haus. Als ich mich um diese kleine Ziege kümmerte, träumte ich schon immer davon, eine größere Anzahl von Ziegen zu züchten.”

Im September 2021 erhielt sie im Rahmen des Projekts 2 Ziegen einer lokalen Rasse in ihrem Dorf, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Sie kam mit ihrem Mann, um die Ziegen in Empfang zu nehmen. Sie erzählte dem Team von der bemerkten Veränderung ihres Mannes und der Unterstützung, die sie nach der Beratung durch das Team und dem erhaltenen Soforthilfepaket durch ihn erhielt. Seither unterstützt er seine Frau und seine Familie und kümmert sich mit um die Ziegenzucht.