Hilfe in Syrien

ADRA Schweiz und Glückskette helfen

November 2023

 

Frisches Trinkwasser für Syrien

 

Während sieben Tagen hat Leiza Augsburger, Projektleiterin und Programmdirektorin bei ADRA Schweiz, Syrien besucht. Die Städte Latakia und Aleppo sind auch neun Monate nach dem schweren Erdbeben noch deutlich von der Katastrophe gezeichnet und der Wiederauf- bau der Häuser und der Infrastruktur geht wesentlich langsamer voran als erwartet. Daher leben noch immer tausende von Familien in Notunterkünften und sind auf Hilfe angewiesen.

In der Hauptstadt Damaskus geht alles seinen Gang, die Strassen sind mit Leben gefüllt und die Menschen gehen ihrer Beschäftigung nach. Doch je weiter man sich dem Erdbebengebiet im Nordwesten des Landes nähert, desto sichtbarer werden die Zerstörung und das Leid, welches durch das verheerende Erdbeben im vergangenen Februar über die dortige Bevölkerung hereingebrochen ist.

Die Strassen sind in erstaunlich gutem Zustand, doch an den Stras- senrändern türmen sich die Trümmer von eingestürzten Häusern, während gleich daneben neue Häuser entstehen. Ein Symbol für das Schreckliche, was geschehen ist, und für die Hoffnung auf einen Neu- anfang.

Es gibt Städte und Dörfer, die komplett verlassen sind, da weder Strom noch Wasserverorgung vorhanden sind. Doch sobald Elektrizität vorhanden ist, entdeckt man auch Zeichen von Leben in den Städten: Vorhänge, die sich in offenen Fenstern bewegen, Autos, die vor den Häusern stehen oder Menschen, die gerade Wäsche aufhängen.

 

Grosse Zerstörung sichtbar

 

Während sich in Aleppo die Zerstörungen durch den jahrelangen Krieg im Land und durch das Erdbeben vermischen, sieht es in Latakia anders aus: Diese Schäden sind ausschliesslich durch das Erdbeben entstanden. Viele Menschen leben hier nach wie vor in Notunterkünften und sind auf die Verteilung von Nahrungsmit- teln angewiesen. Leiza Augsburger erklärt: «Viele der Menschen hier sind nach wie vor ohne Arbeit und haben keinerlei Einkommen. Daher ist die Nahrungsmittelverteilung in dieser Region noch immer ein wichtiger Be- standteil unserer Nothilfe, damit die Menschen wenigstens genug zu essen haben. Ausserhalb der Stadt gibt es neue Siedlungen aus Fertighäusern, die durch die Regierung erstellt werden. Doch auch dort ist noch nicht überall Strom und Wasser vorhanden, so dass ein wirklicher Neustart schwierig ist.»

 

Viele Helfer im Einsatz

 

Im Erdbebengebiet sind nach wie vor zahlreiche Helfer im Einsatz, ADRA hat derzeit über 100 Angestellte im Land. Nebst der Verteilung von Nah- rungsmitteln und Hygiene-Kits in neun Notunterkünften in der Region wird in Latakia die Infrastruktur für Frischwasser, welche durch das Erd- beben beschädigt wurde, wieder in- stand gesetzt. «Dabei muss man mit den Mitteln arbeiten, die einem zur Verfügung stehen, was nicht immer einfach ist», bestätigt Leiza Augsburger. Daher nimmt auch dieses Projekt nur langsam Formen an – aber es macht Fortschritte. «Ziel ist es, dass durch die Instandsetzung einer zentralen Wasserpumpe die Wassermenge für etwa 37’000 Menschen erhöht, und damit die derzeitige Wasserknappheit behoben werden kann.»

 

Nicht nur materielle Schäden

 

Die materiellen Schäden sind sichtbar – das Leid, welches die Menschen in sich tragen, nicht. Viele sind traumatisiert, haben Familienmitglieder verloren, stehen vor dem Nichts. Leiza Augsburger hat eine Familie besucht, die den Krieg und das Erdbeben überlebt hat: «Die Mutter lebt mit ihren beiden Mädchen in einer der Notunterkünfte. Eines der Mädchen ist schwer herzkrank und benötigt dringend medizinische Hilfe. Hier hat ADRA mit der Hilfsorganisation «Terre des hommes» Kontakt aufgenommen und um Hilfe gebeten. Man arbeitet zusammen, um den Menschen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.» Doch einfach ist dies nicht, besonders im Bereich der Psyche, wie Leiza Augs- burger bestätigt: «In der Region hat es geregnet, als die Erde im Februar bebte. Daher haben etliche Menschen Panik, sobald die ersten Regentropfen fallen…»

Noch ein weiter Weg

Obwohl noch ein weiter Weg vor den Menschen in der Erdbebenregion liegt, spürt man den Optimismus und die Dankbarkeit, wie Leiza Augsburger weiss: «Die Freundlichkeit der Menschen und die Gastfreundschaft sind enorm. Das Wenige, was man hat, wird mit den Besuchern geteilt und man zieht die schönsten Gewänder an, die einem nach der Katastrophe noch zur Verfügung stehen. Diese Freundlichkeit, Freude und Nähe zu spüren, ist etwas, das auch uns freiwilligen Helfern die Bestätigung gibt, dass unsere Anstrengungen von diesen Menschen geschätzt und gerne angenommen werden. Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn er noch lang sein wird.»

 

10. März 2023

 

ADRA Schweiz und Glückskette helfen in Syrien

 

Seit Anfang März helfen ADRA Schweiz und die Glückskette rund 3’400 Menschen in Syrien, die nach den schweren Erdbeben in Notunterkünften leben.

Ganz besonders schwierig sind die Umstände im Bereich Hygiene – und genau hier hilft ADRA vor Ort. Zusammen mit ADRA Syrien werden dringend benötigte Hygieneartikel sowie Frischwasser beschafft und an Familien in diversen Notunterkünften in den Regionen Latakia, Hama und Aleppo abgegeben.

Dank dieser Massnahmen können die hygienischen Zustände in diesen Notunterkünften deutlich verbessert werden, denn es gibt viel zuwenig Sanitäranlagen und Wasser, da die Wasserversorgung in vielen Regionen zusammengebrochen ist.

 

Bereits mit 10 CHF können auch Sie einer Familie mit den benötigten Hygieneartikeln und Frischwasser helfen.

 

Projektdaten

Dauer: März – Juni
Begünstigte: 4’300 Personen
Partner: ADRA Schweiz, Glückskette Schweiz

16. Februar 2023

 

Nach zehn Tagen zieht ADRA eine erste Bilanz

 

Insgesamt wurden fast 7’800 Mahlzeiten und 1’265 Lebensmittelkisten verteilt. Mit diesen und weiteren Nothilfemassnahmen in den drei am schwersten betroffenen Regionen in Syrien konnte über 8’600 Menschen geholfen werden.

Trotzdem bleibt die Lage im Land weiter kritisch, denn viele der Notunterkünfte sind sehr voll und die hygienischen Zustände sind schlecht, da es vor allem an sanitären Anlagen und Wasser mangelt.

ADRA hat den Wasserwerken in Latakia bereits zwei Generatoren abgegeben, damit dringend notwendige Reparaturen im System der Wasserversorgung vorgenommen werden können.

 

 

13. Februar 2023

 

Hilfe nach dem Erdbeben geht weiter

 

Auch eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion geht die Hilfe von ADRA weiter.

 

Begrenzte Wasserversorgung

In der Region Latakia ist die Wasserversorgung nur noch in sehr begrenztem Umfang möglich. Daher ist das Wasser derzeit knapp. Dies ist ebenfalls in Aleppo der Fall, wo die Verantwortlichen der Stadt die Wasserversorgung eingestellt haben, da die grosse Gefahr besteht, dass sich durch Verunreinigungen Krankheiten wie Cholera in der Stadt verbreiten könnten.

Die Verantwortlichen in beiden Regionen konnten bisher nur kleine Reparaturen am Wassersystem vornehmen. ADRA unterstützt diese Arbeiten, indem in den letzten Tagen zwei Generatoren an die Stadtwasserwerke in Jable, Latakia, übergeben worden sind.

 

Nahrungsmittel werden weiter verteilt

ADRA hat in den letzten drei Tagen rund 500 Nahrungsmittelpakete verteilt. In jedem Paket befinden sich haltbare Nahrungsmittel, welche für eine Familie rund fünf Tage ausreichen. Auch Wasserflaschen werden weiterhin abgegeben.

So wurden in den letzten Tagen in Latakia 3’500 Einzelmahlzeiten sowie knapp 500 Nahrungsmittelpakete verteilt, welche ca. 2’500 Menschen zugute kommen. In Aleppo hat man 1’359 Menschen mit Nahrung versorgen können. In der Region Hama wurden in den letzten Tagen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen vor allem Matratzen verteilt, die dringend benötigt wurden.

 

Projekt in Planung in Zusammenarbeit mit Glückskette

Derzeit werden von verschiedenen ADRA-Büros weltweit Projekte geplant, u. a. auch von ADRA Schweiz. Das geplante Projekt wird der Glückskette kommende Woche zur Prüfung vorgelegt.

Erhält ADRA Schweiz eine Zusage, wird es möglich sein, in Syrien ein Nothilfeprojekt zu realisieren. Dafür spendet die Glückskette für jeden Franken, den ADRA Schweiz für dieses Projekt sammelt, vier Franken zusätzlich.

 

Nach wie vor keine Hilfsgütertransporte

Auch in der heutigen Konferenz mit den ADRA-Verantwortlichen in der Türkei und Syrien wurde noch einmal betont, dass von ADRA keine Hilfsgütertransporte unterstützt werden. Einzige Ausnahme sind feuerhemmende Zelte (IFRC-Standard) sowie mobile Sanitäranlagen, die dringend gebraucht werden.

 

10. Februar 2023

Video von ADRA Syrien

ADRA Syrien ist mit mehreren Gruppen vor Ort und hilft Menschen in Notunterkünften. Die Aufnahmen stammen aus der ersten Phase nach dem Erdeben. In der Zwischenzeit wurden in Syrien weitere Notunterkünfte in Schulen und Moscheen eingerichtet, in denen ADRA ebenfalls aktiv ist und die Menschen mit Nahrungsmitteln, Wasser, Hygieneartikeln und warmen Mahlzeiten versorgt.

8. Februar 2023

 

Nothilfemassnahmen laufen in Syrien

 

ADRA Syrien ist derzeit mit mehreren Teams im Katastrophengebiet unterwegs und die ersten Nothilfemassnahmen sind angelaufen.

Mittlerweile ist auch ein ADRA Team in der Türkei eingtroffen. Da wir dort kein eigenes Büro haben, braucht es eine Genehmigung, um helfen zu dürfen. Diese wird derzeit angestrebt. Daher konzentriert sich die Hilfe von ADRA primär auf Syrien. In den drei am schwersten betroffenen Regionen in Syrien werden derzeit Decken, Matratzen sowie Nahrungsmittel, Wasser, Hygieneartikel und warme Mahlzeiten an die Menschen in Notunterkünften verteilt. ADRA versorgt derzeit über 1’100 Menschen in mehreren Notunterkünften, weitere Hilfe in Schulen und Moscheen ist geplant.

 

Keine Hilfstransporte, ausschliesslich Geldspenden

Die Hilfsbereitschaft in beiden Ländern vor Ort ist sehr gross, so dass ADRA derzeit keine Hilfstransporte mit Gütern unterstützt. ADRA konzentriert sich im Moment primär auf die Versorgung der Menschen in den Notunterkünften, solange die Rettungsmassnahmen noch laufen und viele Betroffene nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Zudem wird in absehbarer Zeit Bargeld abgegeben werden, damit die Menschen sich die wichtigsten Dinge für ihren Alltag kaufen können.

Aus diesen Gründen werden bis auf weiteres von allen ADRA Büros ausschliesslich Geldspenden gesammelt, um diese genau da einsetzen zu können, wo sie gebraucht werden.

 

Vielen Dank, dass Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende unterstützen.

 

6. Februar 2023

 

Hilfe von ADRA ist bereits angelaufen

 

Heute Morgen hat ein starkes Erdbeben von bis zu 7,9 auf der Richterskala die Gegend der südöstlichen Türkei und dem angrenzenden Syrien erschüttert. Nach ersten Angaben sind dabei über 1’500 Menschen ums Leben gekommen, die Zahlen steigen stündlich.

Da ADRA in der Türkei kein eigenes ADRA-Büro hat, laufen die Koordination sowie alle notwendigen Abklärungen über unser ADRA Büro in Syrien. ADRA Syrien hat seine Teams aus Aleppo und Latakia in die betroffene Region entsandt, um den Bedarf an Hilfe zu ermitteln und die Nothilfe von ADRA entsprechend vorzubereiten.

Der Landesdirektor von ADRA Syrien, Nagi Khalil, bestätigte heute Morgen: “ADRA Syrien hat zwei Büros in Aleppo und Latakia und unsere Teams sind vor Ort, um die Lage zu beurteilen. Wir schicken zusätzliche Mitarbeiter aus Damaskus, um unsere Teams in Aleppo und Latakia zu unterstützen.” Sobald wir mehr Details von dem entsandten Notfallteam erfahren, werden wir Sie hier und auf den Sozialen Medien auf dem Laufenden halten.

Dies sind die ersten Bilder, die uns heute Mittag erreicht haben.

Spende via Online-Banking

 

Sie möchten eine Spende via Online-Banking machen?

Dann verwenden Sie einfach diesen QR-Code für “Katastrophenhilfe aktuell”.