6. April 2022

64 Flüchtlinge vermittelt

 

ADRA Schweiz hat Anfang März ein Projekt gestartet, in welchem Flüchtlinge, die sich entweder direkt bei ADRA Schweiz oder bei Schweizer Adventgemeinden melden, an private Unterkünfte vermittelt werden. “Bis heute haben wir bereits 64 Personen auf diese Art und Weise in privaten Haushalten unterbringen können”, erklärt Monika Stirnimann, Projektleiterin für die Deutschschweiz. “Die Menschen sind unendlich dankbar, wenn sie so Anschluss und persönliche Ansprache in Familien finden. Auch die Betreuung und Unterstützung ist damit gewährleistet, was diesen Menschen hilft, sich bei uns zurecht zu finden.”

Für die ersten Tage erhalten die Flüchtlingsfamilien von ADRA finanzielle Unterstützung, bis die staatliche Hilfe greift, damit sie sich das Notwendigste zum Leben kaufen können. “So können wir in einer ersten Phase etwa 180 Personen finanziell unterstützen, was sich sehr bewährt hat. Auch für die Gastfamilien ist diese Unterstützung eine finanzielle Entlastung.”

Denn über längere Zeit eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen, kann auch bedeuten, dass man über längere Zeit Verantwortung für diese Menschen trägt und auch in seiner persönlichen Freiheit etwas eingeschränkt wird. Darauf weist auch Monika Stirnimann hin: “Bevor man sich entscheidet, jemanden bei sich aufzunehmen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man auch persönlich gefordert wird, sich um diese Menschen zu kümmern und sie vor allem in einer ersten Phase zu begleiten. Zudem sind viele durch die Flucht oder andere Erlebnisse, die durch den Krieg ausgelöst wurden, psychisch belastet. Daher begleitet ADRA Schweiz  die Gastfamilien mit Informationen, in welchen auch Anlaufstellen für solche Dinge empfohlen werden.”

Viele der gemeldeten Unterkünfte sind bereits besetzt. Daher sind wir froh, wenn sich noch weitere Möglichkeiten auftun, um diesen Menschen so lange ein neues Zuhause zu geben, bis sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Wenn auch Sie eine Wohnung oder auch einzelne Zimmer zur Verfügung stellen möchten, melden Sie sich bitte per e-mail bei monika.stirnimann@adra.ch oder per Telefon direkt bei ADRA Schweiz (044 515 03 10).

23. März 2022

Inna’s Geschichte

 

Inna erzählt ihre Geschichte einem Reporter an der Rumänischen Grenze, nachdem sie aus der Ukraine geflohen ist. Sie sagt, es war schwierig zu flüchten, denn viele Brücken seien zerstört. Und wer versucht, über die Trümmer ans andere Ufer zu kommen, wird beschossen.

Es gibt kaum noch Nahrungsmittel in gewissen Städten, die Regale in den Läden sind leer. Sie wollte zuerst in ihrem Haus bleiben, aber als eine Bombe in das Haus ihres Nachbarn einschlug und dabei auch ihr Haus enorm beschädigt wurde, musste auch sie fliehen. Es gibt dort weder Strom, Wasser noch Gas und damit kaum eine Chance zu überleben.

“Für viele ist die Flucht zu einem Trauma geworden. Die Menschen, die zurückgeblieben sind, brauchen Kleidung, Nahrung und medizinische Versorgung, doch im Moment ist kein Durchkommen, um die Menschen dort erreichen zu können. Sogar Spitäler wurden von Truppen umzingelt, keiner kommt rein oder raus.”

“Menschen, die mit dem Krieg eigentlich nichts zu tun haben, leiden. Aber da man in Gefahr ist, bleibt einem nur die Flucht. Wir hoffen alle, dass wenigstens noch die Grundmauern unserer Häuser stehen, damit wir irgendwann einen Ort haben, an den wir zurückkehren können.”

Inna ist inzwischen in Zürich angekommen und hält sich in der Schweiz auf.

(Zusammenfassung des englischen Textes im Film)

 

13. März 2022

Aktuelle Zahlen und Hilfe von ADRA

 

Aktuelle Lage in der Ukraine

Seit Samstag Morgen gibt es immer wieder Stromausfälle. Viele Menschen sind verzweifelt und haben kaum noch Hoffnung. Viele Schwangere, Kinder, Mütter, Ältere und Behinderte sind sozusagen in ihren Wohnblöcken ‘eingesperrt’, während Truppen in den Wohnquartieren patrouillieren. Andere sitzen auf der Strasse, wissen nicht wohin und hoffen auf eine Evakuierung.

Das ADRA-Projekt in der Ukraine, von dem über 5’000 Menschen profitieren, indem sie Geld erhalten, um sich das Nötigste zu kaufen, das sie brauchen, läuft gut an. Daneben laufen auch noch weitere Projekte in der Ukraine, durch die bis jetzt bereits mehr als 5’000 Menschen in 20 Regionen geholfen werden konnte. Insbesondere werden warme Mahlzeiten (Suppe, Porridge und Tee) verteilt, Binnenflüchtlinge werden zu kirchlichen Einrichtungen und Gastfamilien transportiert und die Zuteilung der Flüchtlinge zu den Gastfamilien wird koordiniert.

 

Psychosoziale Hilfe und weitere Unterkünfte in Polen und Rumänien

Zusätzlich zur Hilfe an den Grenzübergängen, in den Flüchtlingsstationen und vielen Notunterkünften bietet Polen nun zusätzlich Unterstützung im Bereich der psychosozialen Hilfe an, da sie über entsprechend geschultes Personal verfügen. Die Verteilung von Sachspenden und die Aufrechterhaltung der Flüchtlingsunterkünfte laufen weiter. Auch in Rumänien wird psychosoziale Unterstützung angeboten und es werden weitere Unterkünfte in kirchlichen Einrichtungen organisiert.

 

Aktuelle Lage in Russland

Auch nach Russland sind viele Menschen geflüchtet, um sich in Sicherheit zu bringen. Etwa 40 % von ihnen sind Kinder. ADRA Russland hat diese Menschen in temporären Unterkünften untergebracht und verteilt derzeit Hygienekits (siehe Bild nebenan).

 

Tschechien organisiert Tranporte in die Ukraine

ADRA Tschechien konnte bereits eine grosse Menge von Hilfsgütern in die Ukraine bringen und dort verteilen. Sie verfügen bereits über eine riesige Menge an Sachspenden durch Spenden aus Tschechien selber. Derzeit werden vor allem Nahrungsmittel mit Bussen in die Ukraine transportiert und Menschen werden auf dem Rückweg mit diesen Bussen evakuiert.

 

Zahlen – Daten – Fakten

Flüchtlingszahlen (Quelle: UNHCR):

Polen:                                 1’524’903         (Stand 11. März)

Ungarn:                              225’046              (Stand 10. März)

Slowakei:                           176’092              (Stand 10. März)

Russland:                           105’897              (Stand 10. März)

Rumänien:                         84’671                (Stand 8. März)

Moldawien:                      104’929              (Stand 10. März)

Weissrussland:                  858                      (Stand 10. März)

andere europ. Länder:    282’497              (Stand 10. März)

 

 

10. März 2022

Lesen Sie hier die Sonderausgabe des ADRA Flash zur Ukraine-Krise.

Bild anklicken und mit den Pfeilen umblättern.

8. März 2022

ADRA-Hilfsprojekt in der Ukraine angelaufen

 

Nach umfangreichen Abklärungen der Spezialisten von ADRA vor Ort konnte gestern ein erstes Nothilfeprojekt in der Ukraine gestartet werden.

In 10 Städten werden insgesamt 5’700 Personen (Binnenflüchtlinge und finanziell schlechter gestellte Menschen) finanziell unterstützt, damit sie die notwendigsten Dinge für ihren Alltag kaufen können. Das Kapital von CHF 68.- pro Person ist frei verfügbar und kann von den Empfängern selber nach den eigenen Bedürfnissen ausgegeben werden.

An dieser Aktion beteiligen sich 21 verschiedene ADRA-Büros – nebst zahlreichen ADRA-Büros aus Europa auch diejenigen aus Mittel- und Südamerika, Australien, Neuseeland, Japan und Canada.

Das Programm hat am 7. März begonnen und dauert 2 Monate.

 

 

Bildquelle: Google Maps

3. März 2022

ADRA Schweiz hilft in der Ukraine-Krise

 

ADRA ist seit letzter Woche aktiv im Einsatz – in der Ukraine wie auch in den angrenzenden Nachbarländern (siehe Bilder). Da der Krieg noch immer anhält, benötigt es viel Koordination vor Ort, welche derzeit durch speziell dafür ausgebildete ADRA-Krisenspezialisten vorgenommen wird.

Hilfe vor Ort
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in den umliegenden Nachbarländern der Ukraine ist gross. So haben etliche Adventgemeinden ihre Räumlichkeiten für Flüchtlinge geöffnet, bieten ihnen Unterkunft, Verpflegung, Kleidung und was sonst benötigt wird. Viele dieser Flüchtlinge ziehen jedoch weiter nach Österreich, Deutschland und auch in die Schweiz. Daher hat ADRA Schweiz zusätzlich zur Hilfe vor Ort, die von ADRA International koordiniert wird, heute auch ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge aus der Ukraine in der Schweiz lanciert.

Hilfe für ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz
Die ersten Flüchtlinge sind bereits in der Schweiz eingetroffen und Flüchtlingsfamilien haben sich an die Adventgemeinden vor Ort gewandt und um Hilfe gebeten. Generell halten Bund und Kantone entsprechende Einrichtungen bereit. Jedoch ist es auch möglich, ukrainische Flüchtlinge privat aufzunehmen, was in einigen Adventgemeinden bereits geschehen ist. Diese Flüchtlinge müssen bei den offiziellen Stellen angemeldet werden, damit sie registriert und auch finanziell unterstützt werden können. Da diese finanzielle Unterstützung jedoch in der Regel einige Zeit dauert, überbrückt ADRA Schweiz diese mit einem sogenannten finanziellen «Welcome-Package». Damit kann gemeinsam mit der Familie ein erster Einkauf der notwendigsten Dinge und Nahrungsmittel erfolgen. Wenn notwendig, wird diese Hilfe verlängert, bis die staatliche Hilfe greift.

Wichtig: Diese Hilfe wird nur ukrainischen Flüchtlingen gewährt, die in adventistischen Familien oder von Adventgemeinden aufgenommen werden.

WIE KANN MAN HELFEN?
Ganz wichtig ist, dass wir derzeit keine Sachspenden sammeln. Die Solidarität in den direkten Nachbarländern der Ukraine ist sehr hoch, so dass die wichtigsten Materialien vorhanden sind (siehe Fotos). In den Kriegsgebieten selber ist eine Direkthilfe momentan aus Sicherheitsgründen nur sehr eingeschränkt möglich. Ausserdem sind der Aufwand und die Kosten für den Transport aus der Schweiz in diese Länder sehr gross.

Daher sind Geldspenden zum jetzigen Zeitpunkt wesentlich wirksamer und effizienter.

Diese werden zu einem kleineren Teil hier für die direkte Flüchtlingshilfe eingesetzt, und zum anderen in die grösseren ADRA-Projekte vor Ort, die derzeit von ADRA International erarbeitet werden.

Auf dem neusten Stand bleiben
ADRA Schweiz steht in ständiger Verbindung mit den anderen europäischen Büros sowie den Helfern vor Ort. Die neusten Entwicklungen veröffentlichen wir regelmässig auf unserer Homepage www.adra.ch auf der Startseite unter der Rubrik «NEWS».

Ansprechpartner für Fragen oder Meldungen über die Ankunft von Flüchtlingen:
Adventgemeinden der DSV: Monika Stirnimann (monika.stirnimann@adra.ch)
Adventgemeinden der FSRT: Leiza Augsburger (leiza.augsburger@adra.ch)

 

26. Februar 2022

Präsident von ADRA ruft zur Hilfe auf

In einem persönlichen Brief ruft der Präsident von ADRA, Michael Kruger, die Menschen weltweit zur Hilfe auf:

“Ich möchte allen danken, die sich an ADRA gewandt oder an uns gedacht haben, als Sie die Nachrichten über den Konflikt in der Ukraine gehört haben. Es ist eine herzzerreißende Zeit und ich bitte Sie, mit mir für all die Millionen zu beten, die von dieser Krise betroffen sind.

ADRA hat derzeit ein Team von mehr als 30 engagierten Mitarbeitern in der Ukraine. Ich bin sehr dankbar, dass momentan alle ADRA-Mitarbeiter in Sicherheit sind.

Während unsere laufenden Projekte im ganzen Land vorübergehend unterbrochen sind, führt das ADRA-Team in der Ukraine eine dringende Bedarfsanalyse durch und bereitet sich darauf vor, auf die humanitären Bedürfnisse zu reagieren, die sich weiterhin abzeichnen.

Die Menschen, die vor dem Konflikt in der Ukraine fliehen, kommen bereits in den Nachbarländern an. ADRA bereitet sich darauf vor, den Flüchtlingen zu helfen, die ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, um sich in Sicherheit zu bringen.

WIE KÖNNEN SIE HELFEN?
Der Konflikt in der Ukraine ist immer noch eine neue Situation, und die Bedürfnisse werden wahrscheinlich schnell wachsen und sich weiterentwickeln. Millionen von Menschen werden dringende humanitäre Hilfe benötigen, darunter auch Flüchtlinge, die auf der Suche nach Sicherheit sind.

Ihre Unterstützung ist entscheidend für die Menschen in der Krise!

BETEN SIE
Sie kennen die Macht des Gebets genauso gut wie ich, und Ihre Gebete werden heute mehr denn je gebraucht. Bitte beten Sie für diejenigen, die in Angst leben, für diejenigen, die aus ihrer Heimat fliehen, für diejenigen, die ihre Sicherheit riskieren, um anderen zu helfen, und für alle anderen, die von dieser Krise betroffen sind.

SPENDEN
Geldspenden ermöglichen es dem Nothilfeteam von ADRA, flexibel zu sein und auf die spezifischen Bedürfnisse mit genau dem zu reagieren, was in einer Krise wie dieser gebraucht wird.

Mit freundlichen Grüßen,

Michael Kruger,
Präsident, ADRA”

 

25. Februar 2022

ADRA Ukraine bereitet sich auf Notlage vor

 

ADRA Ukraine ist mit 30 Mitarbeitenden in ihren Büros in Kiew, Kramatorsk, Mariupol und Mukachevo sowie lokalen ADRA Koordinatoren und hunderten von Freiwilligen sehr aktiv und bereitet sich derzeit auf eine mögliche Notlage im Land vor.

 

Medizinische Hilfe

Momentan betreibt ADRA Ukraine aktive Projekte mit UNICEF; OCHA/UHF; LDS und privaten Spendern, die im Bereich Gesundheitsdienste (einschliesslich medizinischer Notdienste) sowie psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung angesiedelt sind. Diese Projekte befinden sich entlang der Kontaktlinie, um die isolierten Siedlungen mit diesen wesentlichen Diensten zu versorgen.

 

Wasserversorgung

Am 21. Februar 2022 ist die Stromversorgung der Donezker Filterstation (DFS), die rund 380’000 Menschen auf beiden Seiten er «Kontaktlinie» mit Wasser versorgt, nach einem Beschuss ausgefallen. Die Stadt Donezk wurde inzwischen auf eine andere Filterstation umgestellt, mehrere Siedlungen erhalten nun für drei bis vier Tage Wasser aus kleineren Reservoirs. Jedoch haben noch immer ca. 29’000 Menschen aktuell keinen Zugang zu Wasser.

Da bereits vor dem Beschuss viele Dörfer und Städte entlang der Kontaktlinie keine oder nur eine sehr eingeschränkte Wasserversorgung hatten, laufen auch in diesem Bereich Projekte, mit denen die Wasserversorgung der Bevölkerung wieder sichergestellt werden soll. Bis zur Fertigstellung sind jedoch weiterhin Wassertransporte in diese Regionen notwendig. Derzeit geht man davon aus, dass bereits in wenigen Tagen ca. 90’000 Menschen auf Wassertransporte angewiesen sein werden.

 

ADRA Ukraine braucht Unterstützung

ADRA Ukraine hat bereits kommuniziert, in welchen Bereichen Hilfe benötigt wird:

  • Finanzielle Mittel, um das WASH-Programm (Wasserversorgung) im Osten der Ukraine fortzusetzen, da Tausende von Bewohnern in den abgelegenen Dörfern entlang der Kontaktlinie aufgrund des Beschusses keinen Zugang zu den Grundbedürfnissen, insbesondere Wasser, haben.
  • Unterkünfte für die Überwinterung
  • Beschaffung von Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln, um sie in den Lagern in anderen Regionen der Ukraine, insbesondere im Westen, zu lagern und zu verteilen, wenn die Banken/Läden nicht funktionieren
  • Beschaffung von Bargeld/Zertifikaten/Gutscheinen, die verteilt werden, wenn die Banken/Läden funktionieren

 

Beteiligung von ADRA Schweiz

ADRA Schweiz wird derzeit von ADRA International auf dem Laufenden gehalten und prüft fortlaufend, wie wir uns an den Hilfsmassnahmen beteiligen können.